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Beitrag vom 14.09.2007
Patti Scialfa – Play It As It Lays
Tatjana Zilg
Eine edle Rose im wilden Garten der Rockmusik ist die amerikanische Songwriterin mit Garantie. Ihre beiden Alben "Rumble Doll" und "23rd Street Lullaby" erhielten vom Rolling Stone vier Sterne.
Sich Zeit lassen und der eigenen Schaffenskraft nachspüren, um in jeder Melodie höchste Authentizität erklingen zu lassen, das erlauben sich nicht viele MusikerInnen, vor allem dann nicht, wenn sie bereits mit ihrem Debut die anspruchsvollen KritikerInnen für sich einnehmen konnten.
Nicht so Patti Scialfa. 1993 und 2004 erschienen die Vorgänger-Alben von "Play It As It Lays".
Mit beeindruckender Kraft und Energie verteilen sich die ausgefeilten Gitarren-Riffs und die raue, charismatische Stimme bis in die hinterste Ecke des Raumes, wenn man die runde Sound-Perle mit den Songs, die alle von Patti selbst eingespielt und geschrieben wurden, in den heimischen CD-Player wirft. Mühelos singt sie sich in die Nähe ihrer Namenschwester Patti Smith oder der Rock-Katze PJ Harvey.
Einem der ganz großen Helden der populären Musikgeschichte der letzten 50 Jahre widmet sie den ersten Song von ihrem dritten Album: "Looking For Elvis" ist eine würdige Hymne an King Elvis Presley, dem die Musikfans an seinem 40. Todestag im August weltweit gedachten. Patti Scialfa gelang mit dem Song ein einprägsames Plädoyer für die einfache, bodenständige Kraft des Rock´n Roll und den starken Willen, sein Ziel zu erreichen, ohne strenge Askese, sondern über viele Umwege, die zum wilden Rock-Leben dazugehören und einen Song erst zu dem machen, was die Fans begeistert.
In den wunderschön melodramatischen Lyriks von "Town Called Heartbreak" greift sie die archaischen Themen des Menschsein in modernen Zeiten auf: Die Liebe in all ihren Facetten, dunkle Nächte voller Aktivität, Einsamkeit, Sehnsucht nach dem Paradies und Trennungsschmerz.
Ihre rebellische Seite erkämpft sich in "Run, Run, Run" einen wohlverdienten Platz. Gut gelaunt fegt der Song alle Nachdenklichkeit und Verletztbarkeit mit peitschenden E-Gitarren-Akkorden, Mitsing-Refrain und treibenden Beat fort von dem Weg ins Rock´n Roll – Glück.
Bei den Aufnahmen zu "Play It As It Lays” wurde Patti Scialfa (Gesang, Akustikgitarre, Banjo, Wurlitzer Orgel) von der "Whack Brothers Rhythm Section” begleitet: Cliff Carter (Keyboards), Steve Jordan (Schlagzeug and Percussion, Akustikgitarre), Nils Lofgren (Gitarren, Pedal Steel Guitar, Dobro), und Willie Weeks (Bass) und Pattis Ehemann Bruce Springsteen (Hammond B3 Orgel, Akustikgitarren, E-Gitarren, Mundharmonika).
AVIVA-Tipp: Die Dame, die sich auf dem Cover und im Booklet mit Fotoaufnahmen in einer gekonnten Mischung aus elegant und lässig präsentiert, hält, was ihr ausdrucksstarkes Gesicht und ihre wilde Rockmähne versprechen: Ausgereifte Songs mit poetischen Texten, zeitlos, temperamentvoll, sinnlich und durch und durch rockbar.
Patti Scialfa
Play It As It Lays
Label: Sony, VÖ August 2007
Die Songwriterin im Web: www.pattiscialfa.net